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Place To Be
Bilder Von Raumen - Malerei
Place to be – unter diesem Titel fasst Ursula Krenzler eine Reihe
von Raumbildern zusammen, die ein Herzstück ihrer Malerei
bilden, eine Reihe, die seit Jahren beständig weiter wächst.
Place to be:
Handelt es sich hier um den „richtigen“, den „perfekten“, den
„angesagten Ort“?
Beim Blick auf das großformatige Bild „Silvester“ können Zweifel
aufkommen. Ein hell ausgeleuchtetes Zimmer, eine Frau schaut
nachdenklich in den schwarzen Nachthimmel.
Im dominierenden Rot-Schwarz-Klang des Bildes wirkt der
Körper zart und fast verloren. Der Bildtitel macht deutlich, dass
hier Fragen verhandelt werden wie: Wodurch wird ein Ort zu
einem, an dem man sich niederlassen kann, an dem man
bleiben möchte, wann ist ein Ort mit Leib und Seele
bewohnbar, leb-bar?
Einer so offenen Frage entspricht der englische Ausdruck in
besonderer Weise. ‚Place‘ ist nicht nur der konkrete Platz,
sondern auch die engere oder weitere räumliche Umgebung,
die gestaltete Hülle, manchmal auch das Heim, die eigenen vier
Wände. In Verbindung mit ‚to be‘ kann es der Ort zum Leben
sein, mit seiner ganzen existentiellen Dringlichkeit. In diesem
weitgefassten Sinn ist „Place to be“ hier zu verstehen. Und kaum
ins Deutsche zu übertragen.
Ursula Krenzler arbeitet nur selten so gegenständlich und
erzählerisch wie in dem gerade betrachteten Werk. In den
meisten Gemälden ist vor allem die Farbe bildbeherrschend.
Starke, leuchtende Farben geben jeder Bildfläche eine klare
Struktur. Vertikale, horizontale und diagonale Flächen und
Linien fügen sich zu satten Farbklängen, die eine spezifische
Atmosphäre schaffen, je nach der vorherrschenden
Farbtemperatur.
Die Wärme der Rot- und Orange-Töne in „Rotes Zimmer“,
die blaue und blaugrüne Kühle im Bild „Verlassenes Zimmer“,
der lodernde Kontrast von Orange und Schwarz-Blau
im „Partykeller“.
Neben den Farben und ihren Kontrasten sind es vor allem zwei
weitere Spannungsmomente, die das Charakteristische –
und Genüssliche – von Ursula Krenzlers Bildern ausmachen:
Zum einen gibt es da den vielschichtigen, sehr differenzierten
Farbauftrag, der der Bildkomposition eine pulsierende
Lebendigkeit verleiht.
Im Nebeneinander von eher satten Farbfeldern und
gemusterten, ornamentierten oder aufgerissenen Passagen
entsteht ein vibrierendes Leuchten in der von weitem so klaren
Flächengliederung.
Bildbeherrschend wirkt die so erzeugte Spannung etwa in
„White Room“.
Zum anderen verbirgt sich in der schwelgerischen Farbmalerei,
die man rein abstrakt aufnehmen kann, immer auch eine
räumlich und gegenständlich lesbare Welt. Allerdings geht das
eine nicht im anderen auf. Trotz vereinzelter klarer Hinweise wie
dem Treppchen in „Schwimmbad“, der Tapete und dem
Tischchen im „Japanischen Zimmer“ , trotz Fenstern, Jalousien,
Türen und tiefenräumlichen Perspektiven übernimmt immer
wieder die malerische Überformung die Regie und führt zu
nahezu magischen „ungeklärten Resten“. Vor dem
titelgebenden Bild „Place to be“ ist der Reiz dieser Reibung
zwischen abstrakter und gegenständlicher Lesart besonders
deutlich zu erfahren.
Gerade in den menschenleeren, verlassenen oder auf Menschen
wartenden Innenräumen klingt die Frage an, wo und wie wir
leben. Ursula Krenzler beantwortet die Frage mit ästhetischen
Mitteln, das heißt mit entschiedener Offenheit.
Dr. Jenny Graf-Bicherim „Partykeller“.
Neben den Farben und ihren Kontrasten sind es vor allem zwei weitere Spannungsmomente, die das Charakteristische – und Genüssliche – von Ursula Krenzlers Bildern ausmachen: Zum einen gibt es da den vielschichtigen, sehr differenzierten Farbauftrag, der der Bildkomposition eine pulsierende Lebendigkeit verleiht. Im Nebeneinander von eher satten Farbfeldern und gemusterten, ornamentierten oder aufgerissenen Passagen entsteht ein vibrierendes Leuchten in der von weitem so klaren Flächengliederung. Bildbeherrschend wirkt die so erzeugte Spannung etwa in „White Room“.Zum anderen verbirgt sich in der schwelgerischen Farbmalerei, die man rein abstrakt aufnehmen kann, immer auch eine räumlich und gegenständlich lesbare Welt. Allerdings geht das eine nicht im anderen auf. Trotz vereinzelter klarer Hinweise wie dem Treppchen in „Schwimmbad“, der Tapete und dem Tischchen im „Japanischen Zimmer“ , trotz Fenstern, Jalousien, Türen und tiefenräumlichen Perspektiven übernimmt immer wieder die malerische Überformung die Regie und führt zu nahezu magischen „ungeklärten Resten“. Vor dem titelgebenden Bild „Place to be“ ist der Reiz dieser Reibung zwischen abstrakter und gegenständlicher Lesart besonders deutlich zu erfahren. Gerade in den menschenleeren, verlassenen oder auf Menschen wartenden Innenräumen klingt die Frage an, wo und wie wir leben. Ursula Krenzler beantwortet die Frage mit ästhetischen Mitteln, das heißt mit entschiedener Offenheit.Dr. Jenny Graf-Bicher
Hardcover
ISBN:
978-3-948021-11-5
Anzahl Seiten:
68
Größe:
1 × 21 × 21 cm
Preis
20,00 €
Versandkosten
1,90 €