Die Kunst des schönen Schreibens

Von AgneteSabbagh Schriftkunst With 0 Kommentare

Wer handschriftlich etwas schreibt, wird dies zu einem Großteil tun, um sich schnell Notizen zu machen. Die Schrift an sich spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle – Hauptsache, man kann die Wörter entziffern und weiß, was gemeint ist. Demgegenüber steht die Kalligraphie. Hier wird Schreiben zu einer wahren Kunst. Mit Pinsel, Feder, Filzstift oder anderen Schreibwerkzeugen werden die Buchstaben in verschiedensten Stilen ästhetisch und kreativ geschrieben (gezeichnet) Diese Kunstform ist nicht leicht und es bedarf einiges an Übung, bis man die klaren Schwünge, Schnörkel oder Ecken so ziehen kann, dass am Ende ein Kunstwerk entsteht. Wer sich für dieses Handwerk interessiert, kann Workshops besuchen, in denen man sich mehrere Stunden intensiv mit der Kalligraphie beschäftigt.

Agnete Sabbagh wurde 1970 in Hannover geboren. Schon immer war sie künstlerisch interessiert. Malen, zeichnen, basteln und bauen gehörten zu ihren liebsten Hobbys. Nach dem Studium der Deutschen Literaturwissenschaft und der vergleichenden Religionswissenschaft kam sie durch Zufall zur Kalligraphie. Sie war auf der Suche nach einem Job in Berlin und setzte sich aufgrund einer anonymen Anzeige in der Zitty, wo eine Kalligraphin gesucht wurde, mit dem Thema auseinander und bekam die Stelle. Hinter der anonymen Anzeige verbarg sich die Eventagentur Hardenberg Concept, die kurz nach der Wende eine Art Salon im Stil der vergangenen Jahrhunderte entwickelt hatte und dazu die „Berliner Gesellschaft“ zu regelmäßigen Events einlud. 

Sie hatte ihren Arbeitsplatz in einer wunderschönen Villa in Nikolassee und kalligraphierte Hunderte von Einladungen individuell. Die Zeit war sehr schön, aber auch ziemlich anstrengend. Je nach Event circa ein bis zwei Wochen täglich acht Stunden zu kalligraphieren ist körperlich herausfordernd. Danach gab es aber auch immer Pausen und als „Zückerchen“ die Events, die sie natürlich auch besuchte. Mit der Zeit entstand der Wunsch, Leuten die Kunst der Kalligraphie, aber auch der freien Kunst näher zu bringen – Schrift-Bilder, Darstellungen von Kalligraphie und Illustration oder auch freiere Arbeiten mit Collagetechnik oder Encaustic (Wachs). 

Nach circa 16 Jahren mehr oder weniger Homeoffice gibt es nun ihr Ladenatelier in Köln Sülz seit gut fünf Jahren. Seit einiger Zeit geht es mehr in Richtung Ausstellungen und Galerien und daher hat sie keine geregelten Öffnungszeiten mehr, sondern nur noch Termine auf Anfrage. Dadurch ist der „Publikumsverkehr“ deutlich geringer und ihr bleibt mehr Zeit für freie Arbeiten. Sie arbeitet alleine, aber natürlich auch mit Eventagenturen zusammen oder sie bietet das ganze Paket  zum Beispiel zu einer Hochzeitseinladung (Hochzeitspapeterie) an. In letzter Zeit liegt der Fokus mehr auf der freien künstlerischen Umsetzung von Arbeiten in Form von Collagen aus Kalligraphie, Schrift, Papieren, Fotos und Wachs (EncausticArt/Mixed Media).

Der Artikel inkl. Interview  erschien am 15 April 2020 von Verena Arnold in

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Montag, 29. Juni 2020