"Heliographies of memory"

Von Grevy Ausstellung, Lichtkunst, Dresden, Ostrale, Street Art With 0 Kommentare
Said Dokins & Leonardo Luna auf der OSTRALE in Dresden

"Heliographies of memory" ist ein Projekt von Said Dokins & Leonardo Luna aus Mexico-City was zur zeit auf der OSTRALE17 in Dresden zu sehen.

Es ist eine Reihe von fotografischen Aufzeichnungen von Aktionen im Öffentlichen Raum, an Orten wie öffentlichen Plätzen, verlassenen Gebäuden oder Denkmälern in mehreren Städten in Mexiko, Deutschland und Frankreich aufgenommen. Die Serie verwendet Kalligraphie und Lichtmalerei als ikonisch-textuelle, kurzlebige, nichtinvasive, unsichtbare Handlungen, die nur durch lange Belichtungsfotografie aufgenommen werden können. Diese visuellen Aufzeichnungen beziehen sich auf die Begegnungen der Bewohner der Stadt, auf den historischen und symbolischen Wert eines jeden Platzes, den Begriff des kollektiven Gedächtnisaufbaus reizend und ein Umdeuten der architektonischen Wahrzeichen einer Stadt provozierend. Die Begriffe von Geschichte und Tod, von Augenblick und Dauer, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, sowie Inschrift und Tilgung, wirken als allegorische Objekte, um die Vergänglichkeit der Zeit an einem Ort als ein Geheimnis unseres menschlichen Seins und unseres individuellen geschichtlichen Werdens aufzuzeigen.

Zu den Künstlern

Said Dokins bezieht sich auf Kalligraphie und Graffiti als vermittelnde Praxis mittels Inschriften und Spuren, symbolische Ordnungen verdrehend und als eine Art politischer Artikulation. Dokins lebt und arbeitet in Mexiko-Stadt. Seine kulturellen Praktiken übernimmt er aus zeitgenössischer Kunst, Forschung und Kulturmanagement. Er startet kuratorische Projekte, die sich auf Urban Art sowie eine Reihe von politischen Fragestellungen seines Landes beziehen. Er macht sich die Sparsamkeit mittelalterlicher Kalligraphie und die Energie und Ausdruckskraft der japanischen Kalligraphie zunutze, um ein poetisches Werk zu schaffen, das auf vor-phonetischem Schreiben basiert. Für Dokins ist jede Erfahrung eine Spur, ein psychischer Eindruck, der in unserem symbolischen Universum eine Textur erzeugt. In diesem Sinne findet Kalligraphie und Graffiti nicht nur auf Papier und Tinte, an den Wänden und als Spray statt, sondern mit jedem Ereignis unserer Existenz.

Leonardo Luna ist ein in Mexiko-Stadt arbeitender und lebender Fotograf. Seine Annäherung an die Fotografie begann schon in jungem Alter, vom Vater im Studio der Familie lernend. Seine Arbeit zeigt einen Übergang zwischen verschiedenen Stilen, von kommerzieller Werbung bis hin zur Dokumentation verschiedener urbaner und künstlerischer Szenen wie Graffiti, Underground Hip Hop, elektronischer Musik und Performance. Er interessiert sich besonders dafür, wie die Zusammenarbeit zwischen Künstlern zu neuen Wegen des Erschaffens führt.

Fotos von Instagram

 

Zur OSTRALE

„Die OSTRALE sieht die Kunst als Kommunikationsart, die nicht unbedingt Worte braucht, um sich verständlich zu machen. Es ist die sinnliche, empirische, sogar empörte Wiederholung und Verwirklichung unserer Besessenheit mit Worten. Es ist auch eine Einladung, eine Motivation, verschiedene Ideen zu erforschen und in neuen Logiksystemen zu operieren.

Das OSTRALE Zentrum für zeitgenössische Kunst beschäftigt sich vor allem mit der Schaffung von Raum für grenzüberschreitende Projekte. Dabei hilft es, eine offene Kulturlandschaft zu entwickeln, in der sich unterschiedliche künstlerische Positionen im Dialog engagieren.