Kölnische Rundschau: Von Skepsis bis zur Zuversicht
Von Grevy susebee, Kunstraum Grevy!, Grevy-Ausstellung, Performance With 0 KommentareDONNERSTAG, 23. AUGUST 2018 - NUMMER 195
NEUSTADT-SÜD. „Lass mich dich zeichnen" hatte die Künstlerin „Susebee" (Susanne Bender) in ihrer Einladung an potenzielle Interessenten geschrieben, die ihr für eine Porträtreihe als Modelle dienen sollten. Die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentiert sie zurzeit im Kunstraum Grevy an der Rolandstraße.
Über einen Zeitraum von fünf Monaten hatte die Malerin 15 Menschen aus dem Bekanntenkreis in ihr Sülzer Atelier im Lichthof zu Sitzungen eingeladen. Die Personen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft ließen sich dabei in einem Umfeld porträtieren, das neben der individuellen Stimmung auch aktuelle Einflüsse wie Musik oder Uhr- und Jahreszeit in den kreativen Piozess aumehmen sollte.
„Zeit und Raumgrenzen lösen sich auf, das Gegenwärtige wird deutlich, Verborgenes tritt hervor, gerät in Wandel", so Susebee. Aus der Projektidee entstanden 29 kleinformatige und mittelgroße gerahmte Zeichnungen. Die Körperkonturen und Gesichter erscheinen scheinbar aus dem gleißendweißen Nichts und lassen den Betrachter still verweilen. Die auf den unmittelbaren Gemütszustand fokussierten Bildnisse aus Kohle, Kreide und Acryl auf Papier strahlen Zerbrechlichkeit aus, Skepsis, Müdigkeit, aber auch Überraschung, Zuversicht und Neugierde. indem sie die Werke nach den jeweils dargestellten Personen benannte, würdigte Schöpferin Susebee den Mut und die Geduld der Protagonisten Martha, Norbert, David, Penelope, Albert, Nedja, Bibiana, Ella, Fariba, Arnd, Lucy, Phuong, Penka und Kelvin.
Doch die Besucher der Vernissage kamen nicht nur, um die Porträts anzuschauen: Christian Hinz am Kontrabass und Tuong Phuong eröffneten die Ausstellung im Kunstraum mit einer Musil-Tanz-Perfomance.
Der neue Kunstraum in der Kölner Südstadt hatte seine Pforten im Frühjahr 2018 geöffnet. Die Stätte wird zurzeit von 18 Künstlern genutzt, die auf der Grevy-Online-Plattform vertreten sind. Im Monatsrhythmus sollen die Beteiligten nach eigenem Ermessen und individuellen Schwerpunktthemen eine Ausstellung aus den verschiedensten Genres realisieren können. Gruppenausstellungen sollen vermieden werden.
Die aktuelle Werkschau ist die bereits achte Präsentation seit März dieses Jahres und noch bis zum 28. August zu sehen. Ein umfangreicher Katalog dokumentiert die Arbeit der Künstlerin. Im Rahmen der Finissage präsentieren Pablo Giw (Trompete) und Kelvin Kilonzos (Tanz, Schauspiel) ab 19 Uhr eine Performance über die Zustände des Seins.
Adresse: Rolandstraße 69, Hinterhaus, Gebäude Red. 50677 Köln,
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