„Weiß ist der Vorname der Zeit“, schreibt Botho Strauß in seinem Buch „Die Fehler des Kopiste
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„Weiß ist der Vorname der Zeit“, schreibt Botho Strauß in seinem Buch „Die Fehler des Kopiste
Weiß, die Mutter aller Farben!
Völlig gleichgültig wie man dazu steht, wir befinden uns mitten im Zeitalter der Digitalisierung.
1970 in Hamburg geboren studierte Matthias Hloucha Chemie in Gießen und Köln. Seit über 15 Jahren arbeitet er als Forscher und Entwickler in der chemischen Industrie. Bereits während des Studiums widmet er sich der Computersimulation von wissenschaftlichen Fragestellungen im abstrakten Raum – ein Thema, das ihn nicht mehr loslässt.
Mit Hilfe von Zufallszahlen untersucht der promovierte Naturwissenschaftler Strukturen in Flüssigkeiten. Im Vordergrund steht für ihn dabei das Spannungsverhältnis zwischen sichtbar und unsichtbar. Flüssigkeiten bilden in der Nahaufnahme filigrane Muster – aus der Ferne verschmelzen sie zu einem scheinbar formlosen Ganzen. Während eines Forschungsaufenthalts in den USA erarbeitet er eine Methode „Muster“ im 4-dimensionalen Raum sichtbar zu machen. Für ihn Inspiration und Startpunkt seiner abstrakten Kunst.
Ein Bild, vom Zufall geformt – scheinbar willkürliche Strukturen. Jedes Motiv ist einzigartig: ein Schnappschuss aus einer unendlichen Welt von Strukturen, Elementen und deren Wechselwirkungen. Die Bilder spiegeln ein Stück Unendlichkeit ohne Anfang und Ende. Jede Kante eines Werkes schließt nahtlos an ihr jeweiliges Gegenüber an. Die Grundlagen stammen aus der Mathematik und so erhält auch der Zufall seine Grenzen. Mithilfe definierter Zahlen werden Form- und Farbspektren festgelegt, in welchen der Zufall sich bewegen darf: eckig oder rund, im Farbmittel türkis oder eher orange bis rot; genauso die Position und Gesetzmäßigkeit der erdachten Elemente. Die anschließende Gewichtung der Zufallszahlen – das Festlegen ihrer unterschiedlichen Priorität für den Künstler, ergibt das Gesamtkunstwerk.
Für die Umsetzung der Bilder werden eigens in Java geschriebene Computerprogramme verwendet. Die Programmierung mathematischer Strukturen bildet die Grundlage des „definierten Zufalls“. Für jede Serie werden mögliche Wechselwirkungen oder Symmetrien vorgegeben. Die künstlerische Ebene, die Arbeit mit Farben und Elementen bringt die verborgenen Codes und Zahlenkolonnen zum Leuchten. Das Zusammenführen dieser beiden Welten lässt den Betrachter in neue Dimensionen eintauchen – stille Momente der Inspiration.